Das S3Racing Team der Uni Siegen ist Teilnehmer der Formula Student und hat von uns zur Entwicklung ihres Elektrorennwagens unter anderem unser IMU Brick zur Unterstützung erhalten. Das Team, das sich ausschließlich aus Studenten der Universität zusammen setzt, wird mit den Bricks die Neigungs-, Nick- und Rollwinkel messen, die während einer Fahrt beim Beschleunigen, in Kurven oder beim Abbremsen entstehen. Mit den gemessenen Daten kann der Allradantrieb des Elektrorenners abgestimmt und somit eine Regelung der Einzelantriebe realisiert werden. Bei einem Allradantrieb ist die optimale Kraftverteilung je nach Fahrzeugverhalten von großer Bedeutung. Zusammen mit einer Ethernet Master Extension und dem Step-Down Power Supply entsteht somit eine platzsparende Lösung, um das Fahrzeug für das nächste Rennen optimal einzustellen und vorzubereiten.
Die Speeding Scientist Siegen e.V. ist ein 25 köpfiges Team von Studenten der Uni Siegen, die jedes Jahr aufs neue Ihren Bolide neu entwickeln und auf der ganzen Welt an den Start bringen. Die Möglichkeit nach den Vorlesungen das erlernte in der Praxis anzuwenden ist optimal, um die Theorie mit der Praxis zu kombinieren und tiefer gehende Erfahrungen zu sammeln. Das Team besteht nicht nur aus Technikern. Neben den Schraubern hat die Speeding Scientist Siegen e.V. auch Studenten, die sich um die Finanzierung oder auch um das Marketing kümmern.
Das neue Fahrzeug ist ein reiner E-Flitzer aus Carbon und wurde "Marlene McFly" getauft. Marlene erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von rund 135 km/h und besitzt eine Beschleunigung beim Sprint von 0 auf 100 ḱm/h von unter 3 Sekunden. Das ist kein Kinderspielzeug, dies ist ein richtiger Rennwagen! Dank des äußerst leichten Chassis mit einem Gewicht von gerade einmal 16,3kg bringt das Fahrzeug insgesamt federleichte 195kg auf die Waage. Die verbauten Elektromotoren haben eine Gesamtleistung von 80 KW, was wiederum 109 PS entspricht. Dadurch ergibt sich ein Leistungsgewicht von rund 1,7 kg/PS (Im Vergleich: Ein Formel-E Fahrzeug hat ein Leistungsgewicht von 2,9 kg/PS).
Die Formula Student wurde 1981 von der „Society of Automotive Engineers“ (SAE) in den USA gegründet. Mittlerweile gibt es die Formula Student aber auch in vielen europäischen und asiatischen Ländern und ist somit ein internationaler Wettbewerb mit Englisch als Hauptsprache. Durch den Verein Deutscher Ingenieure entstand 2006 mit der „Formula Student Germany“ erstmals ein Wettbewerb in Deutschland, der jährlich am Hockenheimring ausgetragen wird. Die Herausforderung besteht in der Entwicklung eines Formel-Rennwagens, nach dem Reglement der „Formula Student Germany“ unter strengen technischen und wirtschaftlichen Auflagen. Ziel ist es, den Studenten aus aller Welt die Möglichkeit zu geben, ihre gelernte Theorie praktisch umzusetzen, ihre Lösungen untereinander zu vergleichen und der Industrie ihre Leistungsfähigkeit zu demonstrieren.